Samstag, 12 Oktober 2024

Tipps und Erfahrungen

Wissenswertes

In meiner Praxis begegnen mir ganz unterschiedliche Fragen. Einige möchte ich an dieser Stelle einmal erläutern. Zu den häufigsten Problemen im Zusammenleben von Mensch und Katze gehören die Unsauberkeit / die Nichtbenutzung der Katzentoilette und aggressives Verhalten gegenüber dem Menschen.

 

● Die Nichtbenutzung der Katzentoilette sowie das massive Urinieren oder Harnmarkieren.

Dabei sollte als erstes durch den Tierarzt eine Erkrankung ausgeschlossen werden. Ist dieses geschehen, bedarf es der Ursachenforschung. Beim Urinieren handelt es sich nämlich keineswegs um Protest, sondern um einen misslichen Zustand  in der Katzenhaltung oder innerhalb der Katzengruppe, dessen Ursache gefunden werden sollte. Erst dann können angemessene Maßnahmen ergriffen werden. Diese beginnen beim Toilettenmanagement, der Auslastung der Katze im Alltag bis hinüber zum Abbau von Ängsten. Das Spektrum ist hier besonders breit gefächert, denn jede Katze besitzt einen anderen Charakter. Im Übrigen wird das Harnmarkieren nicht von den sicheren und selbstbewussten Katzen ausgeübt, sondern ist ein Zeichen für eine Erregungslage (positiver oder auch negativer Art). Ich rate zum Beispiel dringend vor der Benutzung von Haubentoiletten ab. Diese für die menschliche Nase angenehme Toilette wird von Katzen oftmals nur widerwillig benutzt und erfüllt nicht die Anforderungen, die die Katze von Natur aus an ihre Toilette stellt. Des Weiteren erfolgt die naturgemäße Absetzung von Kot und Urin getrennt und sollte der Katze ermöglicht werden, um evtl. auch späteres unerwünschtes Verhalten auszuschließen.

 

● Aggressives Verhalten gegenüber dem Menschen.

Auch hier sollte als erstes durch den Tierarzt eine Erkrankung ausgeschlossen werden. Ist dieses geschehen, bedarf es ebenfalls der Ursachenforschung. Ein sehr wichtiger Aspekt ist hierbei, dass für aggressive Katzen Routinen und Rituale extrem wichtig sind. Es sind die besonders sensiblen Tiere oder auch Katzen, die jahrelang mit ihrem Besitzer alleine gelebt haben und jetzt massiven Veränderungen ausgesetzt werden, die aggressives Verhalten zeigen. Die so wichtige Routine wird massiv gestört z.B. durch häufige Ortswechsel (Umzüge), Wechsel von Bezugspersonen oder Zugang neuer Personen oder neuer Haustiere (oftmals bringen diese mehr Unruhe in den Haushalt). Das aggressive Verhalten ist zumeist gegen die neuen Personen oder Tiere aber auch teilweise gegen den Besitzer gerichtet. Die BesitzerInnen sind in solchen Fällen zutiefst verunsichert, die Katze bekommt weniger Aufmerksamkeit, als vorher, spürt evtl. auch die Angst und wird vom Familienleben ausgeschlossen, sodass der Teufelskreis beginnt, da diese Maßnahmen die Katze nur weiter verunsichern und fernab der so wichtigen Routinen und Rituale sind.

 

● Die sinnvolle Anordnung von Futterplätzen, Schlafgelegenheiten sowie mehrerer Katzentoiletten.

Futterschalen und mehrere Trinkgelegenheiten nicht nebeneinander stellen, da in der Natur an der Wasserstelle auch nicht gefressen wird. Pro Tier eine Katzentoilette + eine zusätzliche Toilette anbieten. Für die Katzentoiletten ruhige und geschützte Plätze wählen, an denen die Katze keine "Überraschungen" erlebt, nicht neben dem Futterplatz! Schlafplätze nicht neben der Katzentoilette anordnen.

 

● Die katzengerechte und unfallsichere Einrichtung.

Gekippte Fenster, zuklappende Türen sowie lange Schnüre sind nicht zu unterschätzende, oftmals tödliche Gefahrenquellen für die spielende Katze. Katzen niemals unbeaufsichtigt damit spielen lassen, Katzensicherung an Fenstern anbringen und Türen mit Kindersicherung ausstatten.

 

Die Nachtaktivität der Katze.

Das Umlenken der Aktivität auf den Tag gelingt durch Abwechslung und ausreichender körperlicher sowie geistiger Beschäftigung der Katze z.B. in Form von mehreren Spieleinheiten am Tag sowie Intelligenz- und Suchspielen.

  

● Die Futterumstellung von Trockenfutter auf Nassfutter.

Probieren Sie verschiedene Sorten Nassfutter aus und bieten Sie Abwechslung! Im Krankheitsfall der Katze wird oftmals ein bestimmtes Futter verweigert, wenn die Katze aber auch anderes Futter kennt, wird dieses eher angenommen. Sollte die Katze sehr viel Trockenfutter fressen, was auf Dauer ungesund ist, dieses schrittweise reduzieren oder anfeuchten sowie mit Nassfutter mischen/ergänzen. Nassfutter mit besonderen Leckerbissen attraktiv machen, z.B. gebratenen Hühnchen als toppit etc.

 

 

 

 

 

Buchtipp

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Ok Ablehnen